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Seite:Ueber die Dresdner Kunstausstellung (1806).djvu/19

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S. Was ist dir, fremder Mann,
     siehst starr auf die Stoppeln hin,
     mich nicht an?
     Hast du die Erde nicht lieb,
     hab’ ich dir Leides gethan,
     wohl, so reich ich die treue Hand!

K. Freundlich Geschick!
     Aus weitem Felsengeklüft
     blüht das Veilchen auf,
     mir das zarte Glück,
     der Liebe Morgenrose!
     O wär’ das Mädchen mein! –
     Wer bist du, gutes Kind,
     wer, die dich zeugten?

S. Ach sie sind lang entflohn!
     Wohin, kann ich nicht sagen,
     Jetzt ist mein Vater die Freude
     und meine Mutter die Hoffnung.
     Arm dien’ ich dem Nachbar,
     aber reich wär’ ich
     könnte ich dir dienen,
     lächelnder, herziger Mann!

K. Komm an die warme Brust
     Holde, zum vollen Arm,
     komm in das Schattenhaus
     wo ich wohne, einsam wohne.
     Theile die spärliche Frucht,
     theile die ganze Lust,
     theile mein Leben!

S. Gern folg’ ich zur Hütte dir,
     wo du wohnest, ist Morgen,
     wo du wohnest, blüht Segen,
     gleich den Blumen hervor.
     Komm, komm eilig dahin!
     Leb’ wohl, wallendes Feld,
     wo ich nicht glücklich war!
     Deine Freuden sind gemäht,
     aber mir drängt sich
     knospend die schönste Frucht!
 Z.

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Ueber die Dresdner Kunstausstellung (1806). Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1806, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_die_Dresdner_Kunstausstellung_(1806).djvu/19&oldid=- (Version vom 24.3.2025)