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Seite:Reymont - Der Vampir.djvu/037

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„Soviel ich von ihm selbst weiß, geht er nicht mehr in den Dienst zurück.“

Betsy blieb erstaunt stehen.

„Er geht nicht zurück; du lieber Gott, das wird den Vater aber betrüben,“ seufzte sie.

Mr. Zenon begann mit Begeisterung den Entschluß des Freundes zu entschuldigen, er schilderte das Soldatenleben in den schwärzesten Farben, als sei es unwürdig eines solchen Ausnahmemenschen, wie Mr. Yoe einer war, doch Betsy nickte nur traurig mit dem Kopfe.

„Was wird der Vater dazu sagen? Jetzt wird das Leben in unserem Hause ganz unerträglich werden … Ich fühle es voraus, Vater wird sich für immer mit ihm entzweien … Er wird ihm nicht verzeihen … Die Tanten werden ihn enterben … Was wird er anfangen … Was werde ich jetzt anfangen?“

Sie konnte die Tränen nicht mehr halten.

„Aber Miß Betsy, zähle ich denn schon gar nicht mehr?“

„Manchmal fürchte ich sehr, daß auch Ihnen, Mr. Zen, unser Haus unerträglich werden könnte; die Tanten werden Sie langweilen, Sie werden sich mit Vater erzürnen, Sie werden mich nicht mehr ausstehen können; ach, was weiß ich, was geschehen wird! Genug, eines Abends werden Sie gehen, und ich werde Sie nie mehr sehen, nie mehr.“ Angst schluchzte in ihrer Stimme.

„Das sind unnötige Befürchtungen, denn wenn mir auch die Tanten langweilig werden sollten, wenn ich mich auch mit Ihrem Vater entzweien sollte, so werde

Empfohlene Zitierweise:
Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/037&oldid=- (Version vom 1.8.2018)