Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 2. Theil | |
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die Honneurs macht, ein, mich wo es mir gefiele niederzulassen. Dann rief er „Tammaree“ (Junge), worauf ein kleiner dienstbarer Geist erschien, einen Augenblick wieder verschwand, aber gleich mit einem leckern Gerichte wiederkam, von welchem Mehevi mich zu genießen nöthigte. Die Wahrheit zu sagen, hatte Mehevi die Ehre meines häufigen Besuchs hauptsächlich seiner vortrefflichen Küche zu danken, was nicht auffällig sein kann, wenn man bedenkt, daß in der ganzen Welt die Junggesellen dafür berühmt sind, die untadelhaftesten Mahlzeiten zu geben.
Eines Tages, als ich mich dem Ti näherte, bemerkte ich, daß dort große Vorkehrungen getroffen wurden, die deutlich zeigten, daß irgend ein wichtiges Fest herrannahe. Einige der Anzeichen erinnerten mich an das Leben, welches unter die Küchenhelden eines großen Hotels fährt, wenn ein großes Zweckessen stattfinden soll. Die Eingebornen rannten eifrig hin und her, alle mit verschiedenen Aufgaben beschäftigt; einige schleppten ungeheure hohle Bambusrohre nach dem Fluß, um sie mit Wasser zu füllen; andere jagten wild aussehenden Säuen durch die Gebüsche nach und bemühten sich sie einzufangen; und eine große Menge war damit beschäftigt, große Berge von Poee-Poee zu kneten und in riesigen hölzernen Gefäßen aufzuhäufen.
Nachdem ich diesem lebhaften Treiben eine Weile zugesehen hatte, ward ich durch ein fürchterliches Quieken, welches
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 2. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_2.djvu/64&oldid=- (Version vom 1.8.2018)