Arbeiten leben zu können. Er widmete sich später auch der Glasmalerei, vermutlich angeregt durch seinen Freund Scheinert (s. w. o), und malte u. a. zwei Fenster nach Hübner für die Schloßkapelle zu Wolffsberg in Illyrien. Im Jahre 1864 siedelte er nach Meißen über, wo er nach einem stillen, zurückgezogenen Leben am 28. April 1879 seine Tage beschloß.
Karl Christian Sparmann,[1] geb. den 3. Februar 1805, der Sohn eines Gartennahrungsbesitzers in Hintermauer bei Meißen. Der berühmte Blumenmaler Arnhold an der Manufaktur entwickelte zuerst das künstlerische Talent des Knaben. 1822 wurde Sparmann Schüler des Norwegers Dahl in Dresden, bei dem er sich als Landschaftsmaler bildete. Auf Empfehlung desselben reiste er 1824 nach Arenenberg am Bodensee, um der ehemaligen Königin Hortense von Holland (Herzogin von Saint-Leu) und insbesondere ihrem Sohne Louis Napoleon, dem nachmaligen Kaiser, Unterricht im Zeichnen und Malen zu geben. Dieser Aufenthalt war für Sparmann insofern von der größten Bedeutung, als er dadurch Gelegenheit fand, Studien in der Hochgebirgsnatur zu machen, außerdem wiederholt Italien, besonders Rom zu sehen, wo er während seines dreijährigen Engagements stets die Winter mit der fürstlichen Familie zubrachte. Nachdem er 1826 wieder nach Dresden zurückgekehrt war, nahm er schon zwei Jahre darauf eine Stelle als Zeichenlehrer in Lenzburg im Kanton Aargau an, um seine Naturstudien in der Schweiz fortsetzen zu können. „Die Gemälde aus jener und der späteren Zeit stellen größtenteils imposante Gebirgsthäler vor, wie sich eingeengte Bäche rauschend und schäumend über die Felsen stürzen und das Sonnenlicht durch die hochgewachsenen Fichten und Tannen streift. Solche Effekte gelangen dem Künstler in vollem Maße, und sie sind von ergreifender Wahrheit. Dann hat er auch die ruhigen Seen mit den malerischen Gebirgsmassen mit feinem Sinne erfaßt in poetischer Naturanschauung ohne Sentimentalität. – Die Technik seiner Gemälde ist immer vollendet, so daß man diesen Künstler zu den vorzüglichsten deutschen Meistern seines Fachs zählen muß.“ Seine bemerkenswertesten Bilder sind folgende: „Partie am Waldbache Steut“, „Die Wetterhörner in der Schweiz“ (1838, gestochen von L. Schütz für den sächsischen Kunstverein), „Die
- ↑ Nach Mitteilungen seines Sohnes, des Herrn Professor Dr. Sparmann in Wien. Vgl. auch Taufregister der Stadtkirche z. g. J. Nagler, Künstlerlexikon 17, 116. Cottasches Kunstblatt 1836. S. 214. 1839. S. 40. 204. 1841. S. 284. 395. 1847. S. 196. Eggers, deutsches Kunstblatt 1852. S. 36. Müller, die Künstler aller Zeiten und Völker 3, 573. 4, 406. Meißner Blätter 1864. 22. December.
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/90&oldid=- (Version vom 17.12.2024)