gilt), oder von einem andern Fuchse (He 3 in Folge der Weiblichwerdung des ursprünglich männlichen Fuchses, wovon später die Rede sein wird, und auf Grund einer Vermengung mit einer äsopischen Fabel ‘Hahn No. 30’) in die obenerwähnte Lage gelockt wird. Sonst erscheint der Fuchs oder anstatt seiner der Schakal (Oa 1) oder das Wiesel (Oa 2) mit Ausnahme vereinzelter (von VI beeinflusster) anthropomorphisirter Varianten (Aj ‘d. Pielisj.’, Dd 11; vgl. Ah ‘a Kurkij.’), einzig und allein als der betrügende Teil.
Aber nicht nur als solcher tritt der Fuchs auf, sondern ausserdem auch noch als Verräter. In der ältesten Urform des Märchens war bloss das ungeduldige Zerren des Bären, der eine Menge Fische in die Höhe zu ziehen glaubt, die Veranlassung zum Abreissen des Schwanzes. Aber sobald sich das Märchen mit anderen Fuchsabenteuern (bes. mit VIII) zu der zusammenhängenden Kette vereinigte, welche, wie wir sehen werden, sich schon ziemlich früh gebildet hat, wurde es für die Fortsetzung der Erzälung durchaus notwendig, dass der Fuchs, um inzwischen Gelegenheit zu neuen Ränken zu finden, andere Personen auf den Schauplatz der Handlung bringt. Wie aus den westfinnischen und einigen schwedischen Varianten (Da 1, 10) hervorgeht, war die neu hinzugekommene Person anfänglich die Hausfrau[1], welche der Fuchs durch die Nachricht, dass der Bär den Brunnen des Hauses beschmutze, dazu bringt, mitten im Buttern aufzuhören und, gewöhnlich mit einer Kübelstange bewaffnet, auf den Bären loszustürzen. Aus dieser Frau werden später mehrere, und ausserdem nimmt sie noch die männlichen Hausbewohner zu Hülfe, welche zuletzt allein (Dd 11; vgl. 5) die Rolle der Bedränger spielen. Den Männern braucht der Fuchs dann wieder sein Anliegen nicht mit Worten zu verkünden, durch sein blosses Erscheinen veranlasst er sie, hinter ihm her an dem Bären vorbeizulaufen (Dd 4, 13, Ha 4), worauf sie angesichts der besseren Beute ihn in Frieden lassen. Noch weniger hat es der
- ↑ Aa [d. Merim.] ist ihretwegen der Bär völlig zur Nebenperson geworden.
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/33&oldid=- (Version vom 1.8.2018)