Kiesel zwischen den Mühlsteinen zu legen, und so erhielten sie denselben Klang.
Alsdann wurde Grütze gekocht, und der Wolf frug: „warum ist denn deine Grütze weisser als die meinige?“ Der Fuchs wusste wieder Rat: „wenn du Brennholz unter den Kochtopf legst und selbst auf die Sparren steigst und von dort Fett aus deinem Steisse hinunterträufeln lässt, so wird deine Grütze der meinigen gleich.“ Der Wolf folgte dem Rate und stieg auf die Sparren, und als die Flamme unter dem Kochtopf gegen seinen Rücken hervorschlug, so brannten seine Pelzhaare und wurden braun, wie er sie noch heute hat.
Späterhin beim Essen sagte der Wolf: „lass mich doch von deiner Grütze schmecken, ob sie denselben Geschmack hat wie die meinige!“ Der Fuchs stellte sich augenblicklich, als ob er hinausgucke, und sagte zu dem Wolfe: „sieh, wer da vorbei geht!“ Als auch der Wolf seinen Hals hinausstreckte, nahm der Fuchs einen Löffel voll Grütze aus dem Kochtopf des Wolfes in den seinigen und sagte dem Wolfe, als dieser sich zu der Grützenprobe anschickte: „da, armes Wölfchen, schmeckt’s am Besten.“ Der Wolf schmeckte[WS 1] von seiner eigenen Grütze und meinte: „einen Geschmack hat der Brei, aber verschiedenen die, welche ihn essen!“
Es kam dann der Winter. Der Fuchs begab sich auf den Fischfang und befahl dem Wolfe, zu Hause zu bleiben. Als der Fuchs längs des Weges wanderte, sah er einen Mann, der am Flusse seine Haken besichtigte. Nun wirft sich der Fuchs tot auf den Weg hin. Der Mann kommt heran, gibt dem Fuchse einen Fusstritt und sagt: „sieh, woran der Fuchs wohl gestorben ist?“ Der Mann packte den Fuchs und warf ihn auf seinen mit Laken beladenen Schlitten. So zieht er weiter. Der Fuchs warf alle Laken nacheinander auf den Weg und zuletzt sprang er selbst herab, ging und sammelte sie auf und brachte sie nach Hause. Der Mann wurde des Betruges erst zu Hause gewahr.
Der Wolf frug: „wo hast du eine solche Menge Laken herbekommen?“ Der Fuchs erwiederte: „o du, armes Wölfchen, dort aus der Wuhne von Ilmola bekommt man sie ja immer, wenn man nur seinen Schwanz in der Zeit hineinlegt, wo viele Sterne am Himmel glänzen.“ Als der Wolf dies hörte, ging er auch zu der Wuhne
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: sckmeckte
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/123&oldid=- (Version vom 14.2.2020)