Die hier gebrauchten Buchstaben beziehen sich auf die Figur im Texte, in welche der Punkt der Anomalie zur Zeit des Copernicus zwischen und mit , und das Loth von auf , mit eingetragen ist.
Die doppelten Anomalien betragen in denselben Zeiträumen
1, | Bogen | = | 90° 35′||
2, | „ | = 155° 34′ | ||
3, | „ | = 135° | 2′also Bogen = 21° 11′ | |
„ | = 113° 51′ |
Hiernach ist Bogen | = 246° | 9′|
= 225° 17′ 30″ | ||
= | 20° 51′ 30″
Zieht man ferner den Bogen = 335° 53′ 30″ von 360° ab, so erhält man
Nun ist | = = 356 | wenn | = | 1000, | also | wenn | = | 70′ | so | ist | = 24′ | ||
= = 722,87 | „ | „ | „ | „ | „ | „ | „ | „ | „ | = 50′ | |||
folglich = 74′ | |||||||||||||
soll aber, wie oben, sein 1° 9′, ist also zu gross um 5′, | ferner ist | = 100′ | |||||||||||
folglich = 26′ |
soll aber, wie oben, sein 0° 31′, ist also zu klein um 5′.
Ebenso ist = =408,46 wenn = 1000, also wenn = 70′, so ist | = 29′ |
= 24′ | |
folglich | = 5′, |
soll aber, wie oben, sein 0° 10′, ist also zu klein um 5′.
Diese Differenzen werden alle ausgeglichen, wenn der kleine Kreis gegen den Sinn des Umlaufes der Anomalie um 2° 47′ 30″ gedreht wird, wodurch
= | 42° 30′ |
= | 18° | 4′
= | 48° | 5′
= | 26° 54′ |
werden.
Fängt man nun beim Messen der Bogen von an, so erhält man für die Periode
1, | von | bis | Timochares | den | Bogen | = 311° 55′ | ||
2, | „ | „ | Ptolemäus | „ | „ | = | 42° 30′||
3, | „ | „ | Albategnius | „ | „ | = 198° | 4′||
4, | „ | „ | Copernicus | „ | „ | = 333° | 6′
Hiernach ist | = 42° 30′ = 47′,29 wenn = 70′ |
= 18° 4′ = 21′,71 | |
= 48° 5′ = 52′,09 | |
= 26° 54′ = 31′,67 | |
= + = 1° 40′ | |
= + = 1° 9′ | |
= - = 0° 10′, |
was mit den hier zu Grunde gelegten Beobachtungen hinreichend übereinstimmt.
132) Die Säc.-Ausg. hat hierfür 144° 4′, die Tafeln geben aber
144° 40′ 15″ | für | 23 60 | Jahre | ||
0 44 1 149‴ | „ | 7 | „ | ||
zusammen | 145° 24′ | für | 1387 | Jahre | wie die alten Ausgaben lesen. |
Aus den doppelten Anomalien, wie sich dieselben gegen das Ende der Anm. 131) ergeben haben, erhält man aber, als Differenz zwischen Ptolemäus und Copernicus 290° 36′, und dies halbirt, ergiebt die einfache Anomalie 145° 18′.
Zu der einfachen Anomalie der Säc.-Ausg., also zu 144° 4′ kann man leicht mittelst der Tafeln die zugehörige Zeit berechnen, denn
138° 22′ 51″ | entsprechen | 22 60 = | 1320 | Jahren | ||
5 39 39 44 | „ | 54 | „ | |||
1 29 16 | „ | 86 Tagen | ||||
zusammen | 144° | 4′„ | 1375 | Jahren | 86 Tagen | |
hierzu für Ptolemäus | 139 | „ | ||||
ergiebt das Jahr | 1514 | n. Chr. |
Im Cap. 2. des III Buches bezeichnet aber Copernicus seine Beobachtungen der Spica durch die Jahre 1515 und 1525 n. Chr. Die einfache Anomalie 144° 4′ passt also zu keinem dieser beiden Beobachtungsjahre. Man könnte nun meinen, Copernicus bezöge sich auf das Jahr 1515, welches dem Jahre 1514 nahe liegt; aber im Anfange des vorliegenden Cap. selbst ist der Zeitunterschied zwischen den Beobachtungen des Ptolemäus und Copernicus, auch in
Nicolaus Copernicus: Nicolaus Coppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. Ernst Lambeck, Thorn 1879, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kreisbewegungen-Coppernicus-0.djvu/417&oldid=- (Version vom 21.5.2017)