Ist der Graf von Metternich-Winneburg als Emigrirter zu betrachten oder nicht?: Ist der Graf von Metternich-Winneburg als Emigrirter zu betrachten oder nicht? | |
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noch an manchen Orten drückend, ob man ihm gleich da und dort seine Kräfte zu bewahren suchte.
Der äußerste Grad politischen Verfalles disseits des Rheins, und die Erschöpfung der Finanzen, die des Kurfürsten von Kölln etwa allein ausgenommen, hinderte die Fürsten, ernste Maasregeln gegen das aufstrebende Freyheitsgefühl, von dem die Flammen schon in ihre Kabinette schlugen, zu ergreifen. Sie hatten über dem Sclaven zu sehr den Menschen vergessen, und durften jetzt in der allgemeinen Noth auf keine Hülfe von ihren Unterthanen hoffen, die sich lange genug als Mittel hatten brauchen lassen, und endlich ein Mahl auch Zweck werden wollten. Die bißherigen fürstlichen Schooskinder des Glückes stürzten ohne polterndes Geräusch von ihren Höhen, ehe sie wähnen durften, daß es geschehen könnte.
Vielleicht besitzt keiner unter allen österreichischen Ministern, den einzigen Thugut ausgenommen, so viel von jenem hochbelobten ministeriellen Phlegma, als Metternich, und eben darum war es eine herrliche Wahl, diesen Laurer als ersten Gesandten zu dem Reichscongreß nach Rastadt zu schicken, um den kreisenden
Anonym (= Johann Nikolaus Becker): Ist der Graf von Metternich-Winneburg als Emigrirter zu betrachten oder nicht?. Vollmer, Mainz 1799, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ist_der_Graf_von_Metternich-Winneburg_als_Emigrirter_zu_betrachten_oder_nicht.pdf/12&oldid=- (Version vom 17.8.2017)