Ist der Graf von Metternich-Winneburg als Emigrirter zu betrachten oder nicht?: Ist der Graf von Metternich-Winneburg als Emigrirter zu betrachten oder nicht? | |
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den feigen Tyrannen kein Mittel mehr einfallen, den kühnen, stolzen und gerechten Trotz ihrer Feinde niederzuschlagen. Aber jene nahmen sich kein Beyspiel an Frankreich, daß es Zeit wäre, von der Höhe ihres Despotismus herab zu steigen und freywillig Grundsätzen zu entsagen, die nie auf Menschen anwendbar waren. Wahrlich, wenn die nachkommenden Generationen einst die Geschichte unserer Freyheit studieren, so werden sie über die Kühnheit erstaunen, mit der man sich unterstand, Menschen am Gängelbande der Willkühr zu leiten.
Nie hat die Dummheit einen vollkommenern Sieg davon getragen, nie hat das Mönch- und Priesterthum die in ihm liegenden Heuchlerkräfte thätiger bewiesen, als damals. Das ärgerliche Schauspiel der Niederdrückung besserer Gefühle dauerte biß zum 21 Oct. 1792, da wie durch einen electrischen Schlag längst des ganzen Rheins die Menschheit sich unter ihrem eisernen Panzer zu ermannen anfing. Das Unglück, so dem Muth der Tyrannen gebrochen hatte, stimmte sie jetzt zur unbedingten Ergebung, und sie flohen über die Gränze in Verzweiflung. Dinge wurden zum Gespräche des Tages, an die man vorhin nicht dachte. Doch blieb der Zepter der Tyranney ausser Mainz
Anonym (= Johann Nikolaus Becker): Ist der Graf von Metternich-Winneburg als Emigrirter zu betrachten oder nicht?. Vollmer, Mainz 1799, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ist_der_Graf_von_Metternich-Winneburg_als_Emigrirter_zu_betrachten_oder_nicht.pdf/11&oldid=- (Version vom 17.8.2017)