Ist der Graf von Metternich-Winneburg als Emigrirter zu betrachten oder nicht?: Ist der Graf von Metternich-Winneburg als Emigrirter zu betrachten oder nicht? | |
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Akademien geschickt wird, um nachher dem Unterthanen das Fell über die Ohren zu ziehen, ein Wesen, das an Blödsinnigkeit auf 2 berühmten Universitäten seines gleichen nicht hatte, wo nie gekannte Fremdlinge und Abenteurer ihr Glück machen, während das einheimische Genie kein Hungerbrod auf dem Tische hatte; wo Pfaffen, denen man alle Ehre anthut, wenn man sie für Narren hält, Pfaffen mit verbrannten Gehirne und afrikanischer Stupidität zu Lehrern aufgestellt würden; Pfaffen, die weiter nichts verstanden, als hölzernes handwerksmäßiges Christenthum, und ellenlange Perioden auf ciceronischer Drehbank zu drechseln. Laß mich dieses Blatt mit ihren Namen nicht schänden, ich suche sie zu vergessen; in meinen Papieren finden sie sich noch. O, über die traurige Wahrheit von dem beweinenswürdigen Loos jener romantischen Gegend, daß gerade die schönsten Anlagen und Keime des menschlichen Geistes am meisten dem Verderben ausgesetzt waren; eine Betrachtung, dem traurigen Gedanken ähnlich, an dem wir damals so oft mit Unwillen nagten, daß das Verdienst unterdrückt und ärmlichsten Wichten aufgeholfen werde. Wenn schon hierin der erste Keim des Verfalls sich entwickelte, so konnte doch
Anonym (= Johann Nikolaus Becker): Ist der Graf von Metternich-Winneburg als Emigrirter zu betrachten oder nicht?. Vollmer, Mainz 1799, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ist_der_Graf_von_Metternich-Winneburg_als_Emigrirter_zu_betrachten_oder_nicht.pdf/10&oldid=- (Version vom 17.8.2017)