Die dritte Figur war Samson, der gebunden, geschlagen, aller seiner Kräfte beraubt und getödtet ward.
Nun sprechen die Väter von der Marter Christi also:
Der heil. Augustinus spricht: Christus nahm an sich alle unsere Gebrechen, ohne allein die Sünde. Mit diesen Gebrechen brachte er die Menschheit an das Kreuz, und er hing und starb daran, auf daß in uns alles Gebrechen ertödtet würde.
Sanct Ambrosius spricht: Unsere Sünden waren so groß und mannigfaltig, daß wir mit Nichten mochten behalten werden; es stürbe denn für uns der unschuldige Mensch, Gottes Sohn, am Kreuze. Denn es war dazu gekommen, daß der Mensch Gott nicht mochte gefallen, es würde dann so große Demüthigkeit in einem andern Menschen, die soviel Menschen zu Nutzen käme, als manchen zu Schaden kam die erste Hoffart.
Hieronymus spricht: O Mensch.! sieh’ an das Leiden Christi mit Ernst, wie lieblich, gedultiglich und freundlich Er dir in seinem Leiden Treue und Ehre erzeigt hat! Willst du nur, so macht sein Leiden dir hier alles dein Leiden süß.
Es spricht Gregorius: Christus war ein milder Herr, der alle Menschen wiederbrachte. Er war Gott und Mensch. Von der Gottheit wegen wollte er genugthun, von der Menschheit wegen
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)