Die Marter und das Leiden und das hohe Opfer, daß Christus sich selber für uns aufgeopfert hat dem Vater auf dem Altar des Kreuzes, bezeichnen in der alten Ehe oder dem alten Bund drei Figuren.
Die erste ist Abraham, der seinen eigenen Sohn Isaak mit Willen Gott opferte.
Er führte ihn auf einen Berg, und der Sohn kniete mit Willen zu dem Tode. Der Vater zuckte das Schwert und wollte seinen Sohn opfern und tödten; da kam der Engel Gottes und zeigte ihm einen Widder, der in einer Dornhecke mit seinen Hörnern hing, und hieß diesen an des Sohnes Statt opfern.
Nun merke! An der Stelle, da Isaak zum Tode hinkniete, da ward über viele Jahre der Tempel Salomonis hingesetzt; und an der Stelle, da der Widder hing in der Dornhecke, da ward das Kreuz Christi hingesetzt.
Die andere Figur war das Lamm, das Gott tödten hieß zur österlichen Speise.
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)