Mein Vater mich zum Kreuz hat g’sandt,
Er will, daß ich nur leide;
Dieß ist dir längstens ja bekannt,
Johannes.
O Herr! an deiner Liebesbrust
Die Liebe ich hab’ gesogen.
Wie groß mein Lieb’, ist dir bewußt,
Das hat mich denn bewogen,
Daß mir dein Last aufbürdest!
Für dich würd’ geh’n in Tod hinein,
Ein Gnad erweisen würdest!
Christus.
Johannes! Du der liebste bist
Doch kann’s nit sein, um was du bitt’st,
Dein G’schäft ist nit Erlösen.
Marta.
Ach daß ich leider könnt’ die Qual,
Die du mußt, Herr, ertragen!
All’ Schmerzen, alle Plagen
Könnt leiden und du würd’st befreit
Mit Freuden meines Herzens!
Ich will sie tragen, gib, o Herr,
Laß sterben für dich, o Meister, mich,
Du Freude meines Herzens!
Tochter Sion.
Ach daß ich leiden könnt’ für dich
Doch einen Theil der Schmerzen!
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/275&oldid=- (Version vom 1.8.2018)