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Seite:Hermann Harry Schmitz-Buch der Katastrophen-1916.djvu/024

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Schweres auf mir. Das Gespenst dieser mysteriösen Turbine Muhlmann verfolgte mich überall hin.

Dann habe ich mir ein Herz genommen und bin offiziell auf die Bürgermeisterei gegangen.

Ich habe den Bürgermeister gebeten, mir Einsicht in das städtische Archiv zu gestatten, unter dem Vorwand, daß ich die Absicht hätte, ein Werk zu schreiben über historische und legendäre Persönlichkeiten, die in irgendeiner Weise mit der Stadt in Berührung gekommen. So fehlten mir u. a. noch einige Daten aus dem Leben der Turbine Muhlmann.

Der Bürgermeister schaute mich verwundert an. „Die Urkunden und Chroniken stelle ich Ihnen recht gern zur Verfügung,“ sagte er, „aber über die Frau Muhlmann werden Sie darin nichts finden. Das ist doch die Schwiegermutter vom Turmwirt, die vor einigen Tagen ihren 80. Geburtstag gefeiert hat!“

Ich machte ein recht dummes Gesicht und stotterte verwirrt heraus: „Ja, aber alles hatte doch geflaggt wie an einem patriotischen Festtag.“

„Ja, das ist hier so Brauch. Die Flaggen sitzen locker. Die Muhlmanns sind eine alte, weitverzweigte Cauber Familie,“ belehrte mich der Bürgermeister. –

Ich weiß nicht, ob Toni Bender von meiner Blamage gehört hat.

Er fragt mich von Zeit zu Zeit mit dem unschuldigsten Gesicht, ob ich nicht zufällig wisse, ob Blücher nicht zur Turbine Muhlmann in irgendeinem verwandtschaftlichen Verhältnis gestanden habe. –

Ich rede dann immer einige Tage nicht mehr mit ihm.


Empfohlene Zitierweise:
Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/024&oldid=- (Version vom 1.8.2018)