der genannten Organe streitet und von diesen der Beweis der eigenen Schuldlosigkeit zu führen ist.“ An den hieran sich knüpfenden Verhandlungen betheiligten sich außer zwei Bergleuten, welche darauf hindeuteten, daß ihre abhängige Lage manchem ihrer Berufsgenossen den Mund verschließen möchte, besonders die Herren Delbrück, Dr. Döhn, Dr. Schumann und Bromme, die sämmtlich ihre besonderen Ansichten oder Erfahrungen hinsichtlich jener Unglücksfälle mittheilten, und wurde hierauf nicht blos obiger Beschluß, sondern auch der Antrag des Dr. Döhn angenommen, denselben Comité, welcher die heutige Versammlung einberufen, auch mit der Einberufung einer Volksversammlung zur Erörterung der Klosterfrage und der Angelegenheit der Klöster Marienstern und Marienthal zu betrauen.
6. Nach dem Geschäftsberichte der sächsisch-böhmischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft von diesem Datum betrug deren Einnahme im Monat August 25,406 Thlr. 11 Ngr. 2 Pf., mithin 8524 Thlr. 7 Ngr. mehr als im August des vorigen Jahres.
9. Die neugepflasterte nördliche Hälfte des Antonsplatzes (siehe 27. Juli) wurde dem Marktverkehre wieder übergeben.
In der Woche vom 3. bis 9. September starben in 14 größeren deutschen Städten 1065, im Durchschnitt 53 auf 100,000 Einwohner; die Sterblichkeit hatte sich also vermindert und namentlich in Dresden war sie mit 50 Todesfällen auf 100,000 Einwohner wieder unter die Durchschnittziffer zurückgegangen. Es starben hier auf 164,024 Einwohner 82 Personen gegen 98 Geburten.
11. Früh 10 Uhr eröffnete der die Berathung und Förderung der Interessen der vaterländischen städtischen wie ländlichen Gemeinden bezweckende sächsische Gemeindetag (Städtetag) in Meinhold’s Saale auf der Moritzstraße seine ordentliche Jahresversammlung. Es waren laut Präsenzliste durch 118 Mitglieder 54 sächsische Ortschaften (50 Städte und 4 Dörfer) vertreten. Seitens der Regierung wohnten der Versammlung bei: Herr Staatsminister von Nostitz-Wallwitz, Herr Kreisdirector von Könneritz und die Herren Geheimen Regierungsräthe von Mangold und Schmalz. Der Vorsitzende des Vorstandes Herr Hofrath Ackermann (Dresden) berührte in seiner Eröffnungsrede die Entstehung des Städtetages im Jahre 1862 und dessen Wirksamkeit bis zu seiner Umwandlung als Gemeindetag, sowie die Theilnahme der Stadt Dresden an dem Streben und
diverse: Dresdener Chronik vom 1. Juli bis 31. December 1869. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1872, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft01VereinGeschichteDresden1872.djvu/26&oldid=- (Version vom 5.4.2023)