sprach Nicopoli[1]; da lag er XVI tag vor zu wasser und zu landt. Do kam der türkisch chönig genandt Weyasit mitt zwaienhundert thausent man der stat zu hilff; do das chönig Sigmund hörett, do zog er im entgegen mit seinem volck, das man, schatzt auf LX thausent man, auff ein meyll wegs von der stadt. Do kam der hertzog von der Walachey der genandt was Mercerweywod und begert an den chönigk das er in schauen ließ die veind; das wardt er gewerdt. Da nam er thausent man seines volcks und beschaut die veindt; dar nach kam er zu dem chönig und sagt im, wie er die veint beschautt hett und wie sie hetten XX panir und unter yglichem panir weren X thausent man und yglichs panir läg besunder mit seinem volck. Und do das der chönig hört, do wolt er ordenung haben gemacht, wie man gestriten solt haben; da patt der hertzog auß der Walachey, das er im das erstent anreytten ließ thun; das wolt im der chönig erlaubt haben; do das erhört der hertzog von Burguny[2], der wolt im der eren nicht günnen noch nymands anders, darumb das er ver lantz[3] war zogen mit grossem volck, das man schatzt auff VI thausent man und hett groß gut verzert; darumb wolt er das erst anreytten thun und schickt zu dem chönig, das er in das erst anreytten ließ thun, darumb das er verre was here gezogen. Do pot im der chönig und pat in, das er den Ungern das erst anreytten ließ, wann sie auch vor mitt den Türcken hetten gefochten und paß westen der Türcken gevert, dann die anderen; des wolt er auch den Ungern nicht günnen und nam sein volgk zu im und raytt die veindt an und reytt durch zwen hauffen und da er an den tritten kam, da keret er sich umb und wolt wider hinter sich sein; do hetten in die veindt umbgeben und sein volck war mer dann halbs von rossen kommen, wann in[4] die Türcken nur die pferd schussen; do mocht er nymmer darvon und wardt gefangen.
- ↑ Die meisten erklärer verstehen unter Nikopoli die noch heute diesen namen führende stadt an der Donau; Jiretschek sucht es jedoch in dem heutigen Nikjub, unweit der vereinigung der Rusica mit der Jantra (Jiretschek s. 355; Kanitz II cap. 4. 8.)
- ↑ Eigentlich war es der sohn des herzogs (Philipp) von Burgund, der graf Johann von Nevers, bekannt unter dem namen Jean sans peur (geb. 1371), derselbe, der später auf der Yonnebrücke bei Monterau ermordet wurde.
- ↑ fern (des) landes.
- ↑ ihnen.
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/009&oldid=- (Version vom 1.8.2018)