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Seite:GN.A.250 Gemein-Nachrichten 1788,5.pdf/280

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war ihr dieses wie ein Schlag ans Herz, u. es fiel ihr auf der Stelle ein: Das fehlt dir. Da ging ihre Noth erst recht an, u. sie hatte Tag u. Nacht keine Ruhe. Endlich fragte sie eine von unsern Schwestern um Rath, u. diese brachte sie zu uns. Sie sahe einer recht abgeängsteten Seele ähnlich, die das innigste Mitleiden gleich erregte. Sie wurde mit aller ihrer Noth zum großen Sünderfreund gewiesen, u. dieser Zuspruch wurde ihrem Herzen so gesegnet, daß sie vergnügt u. heiter wurde, u. auch einen ganz veränderten Blick bekam; „Ach, sagte sie, das ist ein Balsam des Lebens auf mein verwundetes, todtkrankes Herz!“ Sie kam bald wieder, u. bat sehr dringend um Erlaubnis zu unsern Versamlungen. Wir hatten einiges Bedenken, weil ihr Mann dagegen war. Als sie zum Schluß des 1786ten Jahres, ohne unser Wissen, zum erstenmal mit in der Versamlung war,

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/280&oldid=- (Version vom 15.2.2025)