Segen für unsre Herzen. Unsre Anzahl vermehrte sich bald bis auf 12. Es währte aber nicht lange, so wurden wir überall verschmähet u. verspottet; besonders hatten wir von dem feindseligen Collegen des Pfarrer Ernst manches schwere zu ertragen; der Heiland gab uns aber Gnade, ihm immer so zu antworten, daß er sich endlich schämte, u. uns mit Frieden ließ. Anno 1743 bekam ich die ersten Geschwister aus der Brüder Gemeine zu sehen, u. sie waren mir zum Segen. Indessen mußte ich mein tiefes Verderben recht fühlen; ich nahm meine Zuflucht zum Heiland, u. flehete Ihn um Hülfe u. Beystand an. Es ging aber damals in Arau noch etwas gesetzlich zu, u. es wurde mir sehr schwer gemacht, und darüber gerieth ich in Trockenheit u. Gleichgültigkeit. Als ich in diesen Umständen einmal zu meiner Mutter kam, war eben ein Bruder von Herrnhaag da. Ich erschrack, u. dachte:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/238&oldid=- (Version vom 6.2.2025)