Wörmliz bey Möckern geboren, woselbst sein Vater Pachtmüller war; derselbe zog aber anno 1721 nach Wespen bey Barby, u. bauete die Windmühle daselbst. Der selige Bruder wurde von seinen Eltern sorgfältig u. christlich erzogen. Er verspürte auch schon in seinen jungen Jahren die Arbeit des heiligen Geistes an seinem Herzen; besonders ist ihm die Confirmation zum heiligen Abendmahl, u. dessen erstmaliger Genuß unvergeßlich geblieben. Er erlernte bey seinem Vater das Mühlenhandwerk, u. weil er grosses Belieben an der Musik hatte, suchte er sich auch in derselben zu üben, welches aber in der Folge eine Gelegenheit wurde, daß er fleißig zu weltlichen Ergötzungen kam, die er auch gern aufsuchte. Doch blieb er dabey immer unruhig in seinem Herzen, u. er war überzeugt, daß er bey einem solchen Leben nicht selig sterben könne. Bey der Erinnerung an diese Zeit
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/227&oldid=- (Version vom 26.1.2025)