Meine Verwandten trachteten nun auf alle Weise, u. durch vortheilhafte Versprechungen, mich von dem Vorhaben abwendig zu machen, mit meiner schwachen Mutter in die Nähe von Kopenhagen zu meiner ältesten Schwester zu ziehen, welche mit dem Bruder Möller, Prediger in Blauströd, verheirathet war. Der treue Heiland ließ es uns aber gelingen, daß wir nach zwey Monaten hinkamen. Mein Verlangen u. Wunsch war nun darauf gerichtet, in eine Brüdergemeine zu kommen, deßen ich auch im folgenden Jahre 1768 gewährt wurde, da ich nebst meiner jüngsten Schwester nach Zeist in Holland kam. Auf der Seereise dahin geriethen wir durch einen heftigen Sturm, welcher uns an die Schwedische Küste verschlug, in die gröste Lebensgefahr, wobey mich aber der Heiland mächtig tröstete. In Zeist verbrachte ich einige Zeit in äußerster Verlegenheit über mich selbst, u.
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/220&oldid=- (Version vom 28.1.2025)