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Seite:GN.A.110 Gemein-Nachrichten 1765,2.pdf/203

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Gemeine

Das will ich auch bezeugen,

So lang ich leben werd’,

Mit einem tiefen Beugen,

Ich Würmlein, Asch’ und Erd’.
Solo:

Hast Du je nach Ihm geweinet,

Da Sein Herz Dich nicht getröst’t?

Bat’st Du je um was, vereinet,

Daß es wär umsonst gewest?

Braucht’st Du jemals Sein Vergeben,

Da sich die durchgrabne Hand
Nicht von selbst schon rege fand,

Auf Dein Haupt sich zu erheben?

Wäscht Er Dich nicht gerne rein,
Wenn Du rein begehrst zu seyn?
Gemeine

Ja Er läßt auf mein Gewißen
Blut’ge Gnaden-Tröpflein fließen.

Solo:

Sündig bist und bleibst Du immer:

Aber in Sein Blut gekleid’t

Schadet Dir Dein Siechthum nimmer,

Und Dein Arzt ist niemals weit;

Er wird Dir zu Hülfe eilen,

Wenn und wo Dirs nöthig thut;
Ja Sein Marter-Leib u. Blut

Wird all’ Dein’ Gebrechen heilen:

Denn die Cur aus Jesu Schmerz
Ist probat fürs sünd’ge Herz.

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten 1765,2. , Herrnhut 1765, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.110_Gemein-Nachrichten_1765,2.pdf/203&oldid=- (Version vom 19.12.2024)