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Seite:Emilia Galotti (Lessing 1772).djvu/5

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Der Kammerd. Sie ist gestern in die Stadt gekommen.

Der Prinz. Desto schlimmer – besser, wollt’ ich sagen. So braucht der Läufer um so weniger zu warten. (der Kammerdiener geht ab) Meine theure Gräfinn! (bitter, indem er den Brief in die Hand nimmt) So gut, als gelesen! (und ihn wieder wegwirft.) – Nun ja; ich habe sie zu lieben geglaubt! Was glaubt man nicht alles? Kann seyn, ich habe sie auch wirklich geliebt. Aber – ich habe!

Der Kammerd. (Der nochmals herein tritt) Der Maler Conti will die Gnade haben – –

Der Prinz. Conti? Recht wohl; laßt ihn herein kommen. – Das wird mir andere Gedanken in den Kopf bringen. (steht auf.)


Zweyter Auftritt.
Conti. Der Prinz.

Der Prinz. Guten Morgen, Conti. Wie leben Sie? Was macht die Kunst?

Conti. Prinz, die Kunst geht nach Brodt.

Empfohlene Zitierweise:
Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/5&oldid=- (Version vom 31.7.2018)