unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
|
sprach / wan ich dz doerfft sagen dz üwer gnad darüber nit zürnen wolt. Nein sprach der bischoff mir seint dz wol gwont von dir vnd deins gleichen / sags nur frei. Gnediger her / dz verderbt dz brillenmacher hantwerck[1] vnd ist zu besorge daz es noch abgang dan ir / vnd andere[2] groß herren / babst / cardinal / bischoff / keiser / künig / fürsten / radt / regierer / richter der stat vnd land (got erbarmß) nun zur zeit durch die finger sehen wz recht ist / dz zů zeite / von gelt gaben sich vrsacht. Aber vor alten zeiten find man[3] geschriben. Dz die herren vnd fürsten als vil ir seint / in rechte pflegte zů lesen vnd studieren / vff dz niemanß[4] vnrecht beschehe vn darzů hette sie vil brillen vnd da wz vnser hantwerck gut. Auch so studierten die pfaffen zů der zeit me da nun also giengen die brillen hinweg So seint sie nun so gelert worden von den bücheren / die sie koufen dz sie ir zeit vßwendig künnen darzů sie ir bücher in .iiii wochen nit me dan eins vff thůn / des halb ist vnser hantwerck[5] verdorben / vnd ich louff vß einem land in dz ander vnd kan niergens arbeit überkumen / der gebrest ist so weit kummen dz diß die buren vff dem land pflege. Der bischoff verstund den text vnd sprach zů vlenspiegel folg vns nach gen Franckford / wir woellen dir vnser wapen vnd kleid geben dem thet er also Vnd bleib die zeit bei dem herren so lang dz der graff zum keiser bestetiget ward mit dem zog er wider in Sachßen.
sich zů Mildeßheim einem kouffman für ein koch vnd stubenheisser verdingt / vnd sich gantz schalckhafftig mache.
Anmerkungen (Wikisource)
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt LXXXVIIIr. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/175&oldid=- (Version vom 31.7.2018)