unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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ZOrnig vnnd zwitrechtig waren die Churfursten vnder einander also das kein romischer keiser / oder künig wz. da begab sich / dz der groff von Supplenburg / von menglichem[1] Churfürsten zů Romischen künig gekoren ward so alßdan me waren die sich meinten mit gewalt in das rych zü dringen. Da můst dißer nüw[2] gekoren künig / sich sechß monet für Franckfurd legen / vnd[3] warten wer in da hinweg / schlüg Als er nun so groß folck / zů roß vnd[4] zů fůß bei einander het gedacht Vlenspiegel wz[5] im da zů thůn wer Dahin kemen frembder heren / die laßen mich vnbegabt nit / vberkum ich nit dan ir wopen / so gestand ich wol. Vnd er macht sich vor vff den weg. Da zogen die herren vß allen landen Da begab sich in der Wederau / bei Fridburg dz der bischof von Trier mit seinem volck / Vlenspiegel vff dem weg gen Franckfurd fand. Als er nun seltzam gekleit wz / da fragt in der bischoff / wz er für ein gesel wer. Vlenspiegel antwurt vnd saget. Gnediger ich bin ein brillenmacher / vnd kum vß Brabant / da ist nüt zethůn / so wolt ich nach arbeit wandern / so ist es gar nichts vff vnserm handtwerck. Der bischof sprach. Ich meint dein hantwerck solt von tag zů tag besser werden / vrsach dz die lüt von tag zů tag ie krencker werden vnd am gsicht abnemen / deßhalben man vil brillen bedarff. Vlenspiegel antwurt dem bischoff / vnd sagt / ia gnediger her / euwer gnad sagt war / aber einerlei das verderbt vnser hantwerck.
Der bischoff der sprach. Was ist das Vlenspiegel
Anmerkungen (Wikisource)
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt LXXXVIIv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/174&oldid=- (Version vom 31.7.2018)