unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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von einer suw / oder von einem eber / der meister verwundert sich mit dem knecht. Zůletst sah er das Vlenspiegel in dem fenster lag / vnd stieß mit dem kopff vnd schultern die taffeln der fenster wol halber vß / dz sie zů im in die stuben[1] fielen / vnd ward zornig vnd sprach. Wiltu[2] verreter dis nit lassen / ich wil dir mit disem grundel für den kopff schlagen. Vlenspiegel sprach. Lieber meister erzürnent euch nit ich wißt geren / wz dz für speck wer / damit ir mein stiflen gespicket haben / ist das von einer suw / oder von einem eber. Der meister ward zornig / vnd sagt dz er im sein fenster vnzerbrochen ließ. Woellen ir mir dz nit sagen / wz das für speck ist / so můß ich gon vnd fragen ein andern. Also sprang Vlenspiegel wider vß dem fenster / vnd der meister ward zornig vff seinen knecht / vnd sprach zů im. Den rat gabstu mir / nun gib mir rat dz mein fenster wider gemacht werden. Der knecht swige / der meister wz vnwillig vnd sprach. Wer hat nun den andern geefft. Ich hon allweg gehoert / wer mit schalckßlüten beladen ist / der sol den schlupff abschneiden / vnd sie lassen gon het ich das auch gethon / so weren mein fenster wol gantz bliben. Der knecht můst darumb wandern / wann der meister wolt die fenster bezalt haben / darumb das er den rat gab / das man die stiflen spicken solt.
einem schůhmacher zů Wißmar treck für kalck verkaufft / der gefroren was.
Anmerkungen (Wikisource)
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt LXIVr. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/127&oldid=- (Version vom 31.7.2018)