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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/43

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Verschiedene: Die zehnte Muse


     Endlich aber sagt er fein:
»Osten oder Westen?«
Doch sie flüstert süss ihm ein:
»Muss es denn geschieden sein?

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Hier ist’s ja am besten!«


     Wie des Liedes Ende war?
Bald ist es gesungen:
Glücklich wurden sie ein Paar,
Und sie wiegten übers Jahr

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Ihren ersten Jungen.
Georg Lang





Rote Hexe.

Rot ist mein Haar,
So rot und so wild,
Rot das Gewand,
Das den Leib mir umhüllt.

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Rot ist mein Mund,

So glühend und rot –
Mancher schon küsste
An ihm sich tot.

Mancher schon küsste

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Soviel er gewollt,

Lohnte die Liebe
Mit funkelndem Gold;
Sog rotes Gift
In die Seele ein –

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Musste für ewig

Mein Sklave sein!

Gisa Tacchi.





Trauriges Rätsel.

Ich hatt’ eine grosse Lieb und konnte von ihr nicht sagen,
Ich hatt’ einen grossen Schmerz und musste ihn stumm ertragen,
Ich hatt’ eine grosse Schuld und musste sie doch verneinen,
Und ich kenne ein kleines Grab und darf es nicht beweinen!

Franz v. Königsbrun-Schaup.




Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)