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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/42

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Verschiedene: Die zehnte Muse


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Doch sie hielt sich still da unten,

Bis er sich zu Bett gelegt
Und den süssen Schlaf gefunden,
Dann erst hat sie sich geregt.

Leise wie eine Elfe

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Schlüpft sie zu ihm hinein:

Dass Gott mir helfe –
Ich bin dein!

Doch da hat er sich erhoben,
Wusste erst nicht, was geschah,

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Hat die Kissen vorgeschoben,

Als das Kind er nackend sah:
Nein, jetzt will ich dich nicht haben;
Wohl dir, dass du mir vertraut!
Spare deine schönen Gaben,

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Denn schon morgen bist du Braut!


Er führte binnen drei Tagen
Sie wirklich zum Altar.
Es lässt sich gar nicht sagen,
Wie glücklich sie war …

Frank Wedekind.






Am Kreuzweg.

     Zog ein Wanderbursche aus,
Hielt am Kreuzweg inne,
Sprach: »Wo soll ich nun hinaus?
Ha, dort winkt ein Försterhaus,

5
Dass ich mich besinne!


     »Mädel, wie die Fichte schlank,
Sittig wie die Taube,
Leb’ ein Stündlein mir zu Dank,
Komm’ mit einem frischen Trank

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Dort zur kühlen Laube!«


     Und sie bracht’ ein schäumend Glas,
Bracht’ ein froh Behagen,
Und der Wanderbursche sass
Ihr zur Seite und vergass,

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Nach dem Weg zu fragen. –



Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/42&oldid=- (Version vom 31.7.2018)