Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Hielt sich schüchtern hinter ihm;
Jener hat es auch gelitten,
Wurde weiter nicht intim.
Angelangt auf seinem Zimmer,
Bei des Lichtes mildem Schimmer
Bald sich ein Gespräch entspann:
Es boten mir wohl viele
Ein Obdach für die Nacht,
Was mich erschaudern macht.
Ferne sei mir das Verlangen,
Sprach der ernste junge Mann,
Dir zu färben deine Wangen,
Bat sie, länger nicht zu weinen,
Holte Wurst und kochte Thee,
Und am Morgen zog er einen
Thaler aus dem Portemonnaie.
Und fand, eh’ der Tag vorbei,
Als Plätterin Unterkommen
In einer Wäscherei.
Aber ach, die Tage gingen
Bluteswallungen umfingen
Ihren frommen Kindersinn.
Immer musst’ sie sein gedenken,
Der so freundlich zu ihr war,
In der munter’n Mädchenschar.
Und eines Abends um neune
Hielt sie’s nicht aus,
Lief ganz alleine
Er war noch nicht heimgekommen,
Sie verkroch sich unters Bett,
Bis sie seinen Schritt vernommen,
Wo sie gern gejubelt hätt’.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)