Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Nausikaa.
Auf moosigem Stein, an Baches Rand
Sitzt rastend ein Magister,
Homerum hält er in der Hand
Und von Odysseus liest er.
Denn aus den Erlen schallt’s hervor:
Plitsch, platsch,
Klitsch, klatsch!
Er schleicht sich durch die Hecken,
Da wo der Bach vom Felsen stürzt,
Und klar die Wellen rinnen,
Steht unbeschuht und hochgeschürzt
Ein Mägdlein und wäscht Linnen.
Und ruft entzückt: „Nausikaa!“
Plitsch, platsch,
Klitsch, klatsch!
Sie zeigt die weissen Zähne
Und ernsten Tons der andre spricht:
„Belehrung kann nur frommen.
Hast von Nausikaa du nicht
Und von Ulyss vernommen?“
„So fangt nur an, ich gebe acht.“
Plitsch, platsch,
Klitsch, klatsch!
„Ich will auch gerne hören,
„Odysseus lag auf Scheria
Schiffbrüchig am Gestade,
Das Königskind Nausikaa
Hielt grosse Wäsche grade.
Und fleissig war sie auch dazu.
Plitsch, platsch,
Klitsch, klatsch!
Odysseus hat’s vernommen
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)