Doch ihr sagt: „Narrenhände schmieren, –
Bis auch die letzte Spur verschwand!“
Erlaubt! Ich lege Hand mit an –,
Ich lernte Schwamm und Besen führen,
Als Kritiker, als Wassermann.
Säh’ gern ich euch, ihr Ueberweisen,
Mit Weisheit Tisch und Wand besch......
* * *
Rimus remedium.
Oder: Wie kranke Dichter sich trösten.
Aus deinem Munde,
Du speichelflüssige Hexe Zeit,
Tropft langsam Stund’ auf Stunde.
Umsonst, dass all mein Ekel schreit:
Der Ewigkeit!“
Welt – ist von Erz:
Ein glühender Stier, – der hört kein Schrein.
Mit fliegenden Dolchen schreibt der Schmerz
„Welt hat kein Herz,
Und Dummheit wär’s, ihr gram drum sein!“
Giess alle Mohne,
Giess, Fieber! Gift mir in’s Gehirn!
Was frägst du? Was? „Zu welchem – Lohne?“
– Ha! Fluch der Dirn’
Und ihrem Hohne!
Friedrich Nietzsche: Lieder des Prinzen Vogelfrei. E. W. Fritzsch, Leipzig 1887, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_fr%C3%B6hliche_Wissenschaft-1887-Nietzsche.djvu/355&oldid=- (Version vom 31.7.2018)