Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Die Liebe zehrt an mir
Gleich sieben Uebeln, –
Nichts mag ich essen schier.
Lebt wohl, ihr Zwiebeln!
25
Der Mond gieng schon in’s Meer,Müd sind alle Sterne,
Grau kommt der Tag daher, –
Ich stürbe gerne.
* * *
„Diesen ungewissen Seelen“.
Diesen ungewissen Seelen
Bin ich grimmig gram.
All ihr Ehren ist ein Quälen,
All ihr Lob ist Selbstverdruss und Scham.
5
Dass ich nicht an ihrem StrickeZiehe durch die Zeit,
Dafür grüsst mich ihrer Blicke
Giftig-süsser hoffnungsloser Neid.
Möchten sie mir herzhaft fluchen
10
Und die Nase drehn!Dieser Augen hülflos Suchen
Soll bei mir auf ewig irre gehn.
* * *
Narr in Verzweiflung.
Ach! Was ich schrieb auf Tisch und Wand
Mit Narrenherz und Narrenhand,
Das sollte Tisch und Wand mir zieren? …
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Nietzsche: Lieder des Prinzen Vogelfrei. E. W. Fritzsch, Leipzig 1887, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_fr%C3%B6hliche_Wissenschaft-1887-Nietzsche.djvu/354&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Nietzsche: Lieder des Prinzen Vogelfrei. E. W. Fritzsch, Leipzig 1887, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_fr%C3%B6hliche_Wissenschaft-1887-Nietzsche.djvu/354&oldid=- (Version vom 31.7.2018)