die ganze Krankheit zu heben, und zugleich einen großen Theil der verlornen Kräfte wieder zu ersetzen; es mußte aber denn das strengste diätetische Verfahren hinzukommen, und man möchte sagen, je mehr die Kranken hungerten, und sich aller Nahrung enthielten, um desto schneller erlangten sie ihre Kräfte wieder; bei Vielen war indeß ein längerer Gebrauch dieses Mittels dazu erforderlich. Traten Rückfälle der Krankheit ein, so blieb im Wesentlichen die Behandlung dieselbe. Bei etwaniger Ausbildung eines nervösen Zustandes, der mehr die Recidive als die eigentliche Krankheit zu begleiten pflegte, zeigte sich das infusum serpentariae am wirksamsten. Die hartnäckigen Verstopfungen, die auch hier wieder erschienen, mußten mit Senna, calomel, rheum und jalappa gehoben werden.
Kranke, die erst mitten in der Krankheit, wenn die entzündlichen Zufälle schon gewichen waren, ärztliche Hülfe begehrten, hatten die China viel länger nöthig. Sie blieb aber auch hier das beste Mittel, um die Anschwellung der Milz, welche bei solchen Kranken gewöhnlich weit deutlicher war, zu heben und vor Nachkrankheiten zu schützen.
Hatten die Kranken aber die ganze Krankheit ohne alle Hülfe durchgemacht, und sich erst dann ärztlichen Händen anvertraut, wenn zu dem Milzleiden und dem Qartanfieber die hydropischen Anschwellungen zum Vorschein kamen, so war die Heilung mit noch viel mehr
Nicolaus Dohrn: Die Küstenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen. J. F. Hammerich, Altona 1827, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kuestenepidemie_von_1826_insbesondere_in_Norderditmarschen.pdf/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)