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Seite:Die Edda (1876).djvu/131

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Anonym: Edda

35
Gialp gebar ihn,   Greip gebar ihn,

Ihn gebar Eistla   und Angeyja,
Ulfrun gebar ihn   und Eyrgiafa,
Imdr und Atla,   und Jarnsaxa.

36
Dem Sohn mehrte   die Erde die Macht,

Windkalte See   und Sonnenstralen.
Vieles erwähnt ich,   mehr noch weiß ich;
Wißt und bewahrt es:   wollt ihr noch mehr?

37
Den Wolf zeugte Loki   mit Angurboda,34

Den Sleipnir empfing er   von Swadilfari.42
Ein Scheusal schien   das allerabscheulichste:
Das war von Bileistis   Bruder erzeugt.

38
Ein gesottnes Herz   aß Loki im Holz,

Da fand er halbverbrannt   das steinharte Frauenherz.
Lopturs List kommt   von dem losen Weibe;
Alle Ungethüme   sind ihm entstammt.

39
Meerwogen heben sich   zur Himmelswölbung

Und laßen sich nieder,   wenn die Luft sich abkühlt.
Dann kommt der Schnee   und stürmische Winde:
Das ist das Ende   der ewigen Güße.

40
Allen überhehr   ward Einer geboren;

Dem Sohn mehrte   die Erde die Macht.
Ihn rühmt man der Herscher   reichsten und grösten,
Durch Sippe gesippt   den Völkern gesamt.

41
Einst kommt ein Andrer   mächtiger als Er;

Doch noch ihn zu nennen   wag ich nicht.
Wenige werden   weiter blicken
Als bis Odhin   den Wolf angreift.


Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/131&oldid=- (Version vom 31.7.2018)