Eine Zigeunerin hat ihm ja Liebesglück auf dieser Fahrt aus der Hand geweissagt. Ihr Spruch trifft zu. Er bietet sich der Gräfin zum Reisecavalier an und findet Aufnahme. Sie haben Reiseabenteuer aller Art zu bestehen.
Sein Pferd hat die Gewohnheit, vor jedem Wirthshause stehen zu bleiben, sein Reiter aber die, sich einen Krug herauslangen zu lassen. Wie viel Gelegenheit hat der lustige Maler, dieses Anhalten zu schildern! Man lernt auf dieser Fahrt die meisten romantischen Wirthshäuser jener Gegend kennen. Endlich sind sie auf der Herrschaft der Gräfin angelangt. Nun geht das lustige Jagdleben an. Sie liebt die Reiherbeizen. Wie lustig ist das Falkenspiel bei Pauken- und Hörnerschall! Seine geliebte Adelgunde wird ihn nur interessant finden, daß er nebenbei ein Pistolenduell zu Pferde mit einem Nebenbuhler besteht.
Mit allen ritterlichen Diensten gewinnt er die Hand der Gräfin, denn in einer Scene vor dem Schlosse reitet die gräfliche Hauptmännin mit einem Kinde auf dem treuen Schimmel. Eine vierspännige Kutsche fährt voraus. So phantastisch und lustig geht Alles in diesen Novellenscenen durcheinander. Ein kleines, weniger bedeutendes Bild mag die Schau beschließen.
Der westphälische Friede ist geschlossen. Schimmel und Brauner werden vom Stallknechte an den
Julius Mosen: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1844, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Dresdener_Gem%C3%A4lde-Galerie_(Mosen).pdf/171&oldid=- (Version vom 31.7.2018)