Zäunen herumgeführt. Der alte Landsknecht erzählt den Leuten von seinen Heldenthaten. Weiter zurück oben auf dem Feldraine hält ein Landmann mit Ackern inne, auf den Rücken des frommen Stiers den Arm aufstützend;
Wouvermann hat nur einen Fehler; er ist zu reich! – – Seinen Landsleuten, den Holländern, war er zu romantisch und zu edelmännisch in seinen Bildern; er mußte für Kunsthändler arbeiten, welche seine Werke in das Ausland verkauften. Der Geschmack war bereits auf das Zierliche im bequemen, gemüthlichen Kleinbürgerlichen gerichtet. Auch war er zu schüchtern und blöde, um durch seine Person seine Leistungen geltend zu machen, ihm fehlte die Charlatanerie, welche er von berufenen Aerzten hätte lernen können. Er starb in Noth und Sorge vor der Zeit.
Glücklicher war
welcher sich aus der historischen Portraitmalerei einen Weg zur Darstellung feiner, malerischer Momente aus dem bürgerlichen Leben in Conversationsstücken gebahnt hatte. Er war im Jahre 1608 in Zwol geboren.
Julius Mosen: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1844, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Dresdener_Gem%C3%A4lde-Galerie_(Mosen).pdf/172&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
- ↑ Seine Bilder befinden sich im Saale Rubens’ und seiner Schüler.