Auch dürften den Herren der Regierung zu Ensisheim diese Vorgänge unverborgen seyn, da Hans von Schönau und Blicker Landschad noch Nachts spät den Rhein übersetzt, und es merken lassen, diese Sachen anzubringen[1]
Offenbar hieng nun bei dem völligen Mangel an stehenden Truppen in diesen Gegenden, von der Haltung Freiburgs das meiste ab, durch furchtloses und kräftiges Einschreiten der androhenden großen Versammlung aller Verschwornen vorzubeugen, und der Rädelsführer habhaft zu werden. Glückte gleich Letzteres der Stadt nur unvollkommen, so scheint ihr doch das Erste gelungen zu seyn. In einem nächtlichen Ausfalle rückten nämlich, wie eine Chronik erzählt, 200 bewaffnete Bürger nach Lehen, und bemächtigten sich mehrerer Verschworenen.[2] Obgleich die Bedeutenderen unter diesen schon geflohen waren, und ihren Weg wie ihr Hauptmann und sein Gehülfe Hieronymus in die Schweiz eingeschlagen hatten, so scheinen doch noch Joß Fritzen Frau, der Altvogt Enderlin und einige andere in die Hände der Bürger gefallen zu sein.[3] Des folgenden Morgens wurde auch Marx Stüdlin von Munzingen aus der Dorfkirche, wohin er sich geflüchtet hatte, hervorgezogen und eingesetzt.[4]
Auf gleiche kräftige Weise schritt auch der Markgraf
- ↑ Beil. Nro. 17.
- ↑ Beil. Nro. 1. Zwar ist auch die Nacht des Ausfalles von der Chronik bestimmt angegeben, und auf den 1. Oktober gesetzt; allein hierin widerspricht ihr der aus den urkundlichen und somit zuverlässigsten Belegen hervorgehende Gang der Begebenheiten.
- ↑ Beil. Nr. 1. und 5.
- ↑ Beil. Nro. 10.
Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)