mich lieben bis zum Tode.“ — „Wenn ich nun aber übers Jahr zu deinem Standpunkt bekehrt bin und dich noch ebenso liebe wie jetzt, Shiragiku-Indra, und komme hierher und ich finde dich nicht mehr, was dann?“ — „Dann mußt du mich suchen, ich bleibe deiner Seele treu, auch wenn mein Körper anderen Göttern dienen muß. Du mußt mich suchen, bis du wirklich zu mir gefunden hast. Wenn du mich aber nicht findest, dann warst du niemals meiner Seele wert.“ Sie sah wie verzückt aus in diesem Augenblick, und er küßte sie, wie er niemals vorher ein Weib geküßt hatte. Und die Natur, die große Meisterin, die zwei vollkommene, zusammengehörende Seelen in zwei vollkommenen Körpern geschaffen, die ließ diese Seelen in diesen Körpern in nie vorhergefühlten Mysterien des Entzückens sich vermählen.
Als der Morgen graute, lagen sie noch eng umschlungen. „Ich muß nun gehen,“ sagte Shiragiku, „übers Jahr sehen wir uns wieder.“ Sie löste sich von ihm und verschwand. — „Bleib hier!“ rief er und streckte die Arme nach ihr. — Shiragiku aber schlich hinüber in ihre und Shidouttis
Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/122&oldid=- (Version vom 17.8.2016)