wie eine Heilige im Kot.“ — „Wenn ich eine Heilige bin, so ist es kein Kot, so sind es die Rosen des Lebens, die mich umblühen. Schon Buddha nannte uns ‚Lotosblumen im Schlamm‘. Wenn du das einsehen wirst, dann wirst du mich nicht ‚erlösen‘ wollen, sondern dann wirst du dein Leben mit mir leben wollen. Bis dahin bleibe ich Shiragiku.“ — „Morgen fährt mein Schiff nach England zurück, ich kann erst übers Jahr wiederkommen.“ — „So muß ich solange Shiragiku bleiben“, sprach sie leise. — Darauf er: „Du, die ich gesucht mein Leben lang, und die ich gefühlt vom ersten Blick, komm mit mir, du sollst mein Weib sein, ich will dich hüten und hegen wie das Kleinod meines Lebens.“ — Indra antwortete: „Geliebter, ich bin durch mein Leben, meine Erfahrungen über die Ehe hinausgewachsen. Wenn deine Liebe nicht größer und freier ist, wenn sie noch der Ehesessel bedarf, um Treue zu halten, dann ist es nicht die rechte Liebe, und du mußt ihr entsagen. Meines Geliebten muß ich sicher sein können, ohne alle Fessel, weil er seiner eigensten Natur nach gar nichts anderes kann, als
Hermione von Preuschen: Yoshiwara., Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Yoshiwara_Preuschen_Hermione_von.djvu/121&oldid=- (Version vom 18.8.2016)