mit Blut, oft auch die einfache Huldigung.
Die Schilderungen einer aufgeregten Phantasie übten einen unwiderstehlichen Reiz durch schauerliche und zugleich die Lüsternheit fesselnde Gebilde. Bei dem fortwährenden Gerede darüber war man mit der ganzen Terminologie des Hexenwesens vertraut, und darin „fast mehr heimisch, als im Katechismus“.
Jene Zeit erblickte den Teufel überall und in tausend Gestalten: hinter jedem dunkeln Blatte eines Strauches oder Baumes, hinter jedem verwitterten Stein oder alten Gemäuer, in jedem körperlichen Schmerze und jeder Versuchung witterte man seine Kraft und Wirksamkeit.
Der Volksglaube schon des 13. Jahrhunderts sieht den Teufel bald in Tiergestalt (als Kröte, Affe, Hund, Katze, als Drache etc.) bald in Menschengestalt und zwar ebenso als Weib, wie als Mann, den Leuten erscheinen. Wir begegnen in allen Kreisen des Volkes der Überzeugung, daß der Teufel mit seinen Dämonen überall in die Angelegenheiten der Menschen eingreift und überall die Hand im Spiel hat.
An vielen Orten erzählte man sich von Zauberern und Zauberinnen, die von dem Teufel, dem sie
Oskar Wächter: Vehmgerichte und Hexenprozesse in Deutschland. W. Spemann, Stuttgart 1882, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Vehmgerichte_und_Hexenprozesse_in_Deutschland_W%C3%A4chter.djvu/112&oldid=- (Version vom 31.7.2018)