und giebt dem nichtsnutzigen Schwarzen aus meinem Kruge zu trinken. Der Riemen war fest um den Hals des Niggers geschnürt, daß er nur ganz langsam schlucken konnte und da stand Halket und hielt es ihm hin! Wenn das der Hauptmann gesehen hätte! Da hätte es was gesetzt! Na, ich hätte nicht an Halkets Stelle sein mögen!“
„Meinen Sie, daß er Halket zwingen wird, es zu thun?“ fragte der Engländer.
„Natürlich wird er ihn zwingen. Er ist ein richtiger Teufel und Halket sollte sich nur nicht viel sträuben, sonst wird er’s noch bereuen!“
„Morgen Abend giebt der Hauptmann den Befehl ab.“
„Ja, aber morgen früh hat er noch zu befehlen. Und wenn sich Halket von mir raten läßt, dann hängt er’s nicht an die große Glocke. Ich will’s Keinem raten, sich hier mit den Vorgesetzten zu überwerfen. Was kommt’s auf einen Schwarzen mehr oder weniger an? Er wird doch über kurz oder lang erschossen oder verhungert, auch wenn wir nichts dazu thun.“
„Es macht doch keinen Spaß, auf einen an Hals und Beinen gefesselten Mann zu schießen!“ erwiderte der Engländer, und die fein gezeichneten Brauen zogen sich zusammen und dehnten sich wieder aus.
„Ach, diese Schwarzen fühlen es nicht, wenigstens nicht so wie wir. Ich habe mal einen gesehen,
Olive Schreiner: Peter Halket im Mashonalande. Berlin 1898, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Peter_Halket_(Schreiner).djvu/104&oldid=- (Version vom 31.7.2018)