der erschossen werden sollte; er blickte die Flinten ganz ruhig an und fiel dann bums! um, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben. Sehen Sie, sie haben kein Gefühl, diese Neger! Es liegt ihnen, glaube ich, nicht weiter dran, ob sie leben oder sterben, wenigstens nicht so viel, wie uns Beiden, wissen Sie.“
Die Augen des Engländers waren noch immer auf die Büsche gerichtet, hinter denen Halket’s Kopf abwechselnd auftauchte und verschwand.
„Er hat kein Recht, Halket so was zu befehlen – und der wird es nicht thun, gewiß nicht!“ sagte der Engländer nachdenklich vor sich hin.
„Sie werden doch kein Thor sein und sich dreinmischen?“ versetzte der Kapländer und sah ihn verwundert an. „Das ist ein schlechtes Geschäft! Ich bin längst mit mir einig, daß ich kein Wort rede, was auch geschehen mag. Was würde auch dabei herauskommen? Setzen wir voraus, daß einer von uns es anzeigt, wenn Halket gezwungen würde, den Nigger zu erschießen; was würde die Folge sein? Es würden ein halb Dutzend von unsern Leuten geschmiert werden, um so auszusagen, wie es oben gewünscht wird – garnicht ’mal zu reden von solchem Kerl,“ – er deutete auf den schnarchenden Schläfer, – „der zum Spionieren bestellt ist. Übrigens glaube ich, daß er auch auf den Hauptmann aufpaßt und
Olive Schreiner: Peter Halket im Mashonalande. Berlin 1898, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Peter_Halket_(Schreiner).djvu/105&oldid=- (Version vom 31.7.2018)