sollte der Nigger morgen in der Frühe niedergeknallt werden und Halket sollte ihn erschießen.“
Der Engländer zuckte zusammen. „Und Halket? Was sagte der dazu?“
„Nichts! Er ist den ganzen Tag dort auf und abgegangen.“
Der Engländer blickte hin und folgte mit den Augen dem von Zeit zu Zeit zwischen den Büschen auftauchenden Kopf von Halket.
„Ist der Nigger immer noch an den Baum gebunden?“
„Ja, der Hauptmann hat befohlen, daß Keiner an ihn heran gehen soll und er den ganzen Tag hindurch nichts zu essen oder zu trinken bekommt, aber –“ Der Kapländer blickte nach den Büschen hin, unter denen der Spion des Hauptmanns schnarchte, und setzte leiser hinzu: „Vor ein paar Stunden schickte Halket den schwarzen Burschen des Hauptmanns zu mir und ließ mich um einen Trunk Wasser bitten. Ich meinte, es sei für ihn selbst und konnte mir denken, daß den armen Teufel dort beim auf und abgehen in der Sonne dürsten müsse, drum schickte ich ihm das Wasser aus meinem Segeltuchschlauch. Nachher wollte ich mich umsehen, was aus meinem Trinkbecher geworden wäre. Der Bursche war wieder fortgegangen; aber da vor dem Zelt des Hauptmanns, gerade der Thür gegenüber steht Halket
Olive Schreiner: Peter Halket im Mashonalande. Berlin 1898, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Peter_Halket_(Schreiner).djvu/103&oldid=- (Version vom 31.7.2018)