‚Meine Freunde, Naboth hat einen Weinberg in diesem Lande, und darin ist viel Gold und Ahab trägt danach Verlangen, um sich dieses Reichtums zu bemächtigen‘.
Dann legte der Pfarrer das alte Buch bei seite und nahm ein anderes, das erst von gestern war. Da flüsterten die Männer und Frauen mit einander, obwohl sie sich in der Kirche befanden: ‚Ist das nicht der Bericht des Blaubuchs von dem erwählten Ausschuß des Kap-Parlaments über den Einfall von Jameson?‘
Der Geistliche fuhr fort: ‚Freunde, die erste Geschichte, die ich Euch vorgelesen habe, ist eine der ältesten, die es giebt, und die, welche ich Euch jetzt vorlesen will, ist von den allerneuesten. Doch eine Wahrheit ist darum nicht mehr wahr, weil sie dreitausend Jahr alt ist, oder weniger wahr, weil sie erst von gestern ist. Alle Bücher, welche Licht über die Wahrheit verbreiten, sind Bücher Gottes, darum will ich Euch auch aus diesen Seiten vorlesen. Wie sollte uns die Geschichte von Ahab, dem Könige von Samaria zum Nutzen gereichen, wenn wir nichts wüßten von den Ahabs unserer Zeit und von den Naboths in unserem Lande, die gesteinigt werden, während wir ruhig dabei sitzen?‘
Dann las er ihnen Stellen aus dem Parlamentsbericht vor: aber einige reiche Männer und
Olive Schreiner: Peter Halket im Mashonalande. Berlin 1898, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Peter_Halket_(Schreiner).djvu/053&oldid=- (Version vom 31.7.2018)