was alle Anderen thun. Wenn Du den König für Dich gehabt hättest, wäre es anders gewesen; so aber … folge meinem Rath, – verlier’ Deine Zeit nicht länger. Stell’ Deiner Julie ein Ultimatum; fügt sie sich nicht, dann brich mit ihr.“
„Unsere Ansichten gehen himmelweit auseinander in dieser Sache, Herzog. Wir verstehen einander nicht mehr,“ sagt Letorière.
Der alte Herr erhebt sich. „Ja, wir verstehen einander nicht mehr,“ gibt er achselzuckend zu; „mir ist’s leid um Dich … Du hast Deine Leichtlebigkeit verloren. Méfie toi – Du warst ein Glückskind bis jetzt, aber wenn mich nicht Alles täuscht, so führt das Schicksal etwas im Schilde gegen Dich. – Siehst Du, es gibt zwei Dinge im Leben, die man nicht ernst nehmen darf, – das Glück und die Frauen. Das Glück hat nämlich mit den Schönen Folgendes gemein: es langweilt sich mit denen, die es zu ernst nehmen, und schüttelt gähnend von sich ab Diejenigen, die es mit Thränen feiern. Méfie toi, adieu!“
Kaum hat sich die Thür hinter dem Alten geschlossen, so zieht Letorière das Briefchen Juliens
Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)