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Seite:Bertha von Suttner – Die Waffen nieder! (Band 2).djvu/287

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Friedrich und mir über das Gebahren unserer Tochter … Worin diese Scherze bestanden, das weiß ich auch nicht mehr; aber ich weiß, daß ich lachte und mich freute – ganz unbändig. Jeder der gewohnten Späße schien mir der Gipfel der Witzigkeit und je öfter wiederholt, desto witziger und köstlicher. Und mit welcher Wonne ich die gereichten Tränkchen schlürfte: da bekam ich täglich zur bestimmten Stunde eine Limonade – so etwas göttertrunkähnliches habe ich während meines ganzen gesunden Lebens nicht gekostet – und allabendlich eine opiumhaltige Arznei, deren sanfteinschläfernde, in bewußten Schlummer wiegende Wirkung mich mit einem Gefühle seliger Ruhe durchrieselte. Dabei wußte ich, daß der geliebte Mann an meiner Seite war, mich hütend und wahrend als seines Herzens teuerster Schatz. Der Krieg, der draußen vor den Thoren wütete, von dem wußte ich beinahe nichts mehr; und wenn mir doch zuweilen eine Erinnerung davon aufblitzte, so betrachtete ich das Ding als etwas so fern liegendes, so mich durchaus nicht berührendes, als spielte es sich in China oder auf einem anderen Planeten ab. Meine Welt war hier in diesem Krankenzimmer – in diesem Rekonvalescentenzimmer vielmehr, denn ich fühlte mich genesen – dem Glück entgegen.


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Dem Glücke? Nein. Mit der Genesung kam auch das Verständnis wieder und die Auffassung des gräßlichen, das uns umgab. Wir waren in einer belagerten,

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/287&oldid=- (Version vom 31.7.2018)