Sattel nach rückwärts, daß ihm – ich habe es krachen gehört – das Rückgrat bricht …
Auch dazu gab die Madonna ihren steinernen Segen.“
„Von einer Anhöhe aus bot sich den bewaffneten Augen der Stabsoffiziere heute wieder manch abwechselungsreiches Schauspiel. Da war zum Beispiel der Einsturz einer Brücke, während über dieselbe ein Train von Wagen sich bewegte. Waren in den letzteren Verwundete? – ich weiß es nicht – das konnte ich nicht erkennen. – Ich sah nur, daß Alles – Wagen, Pferde und Menschen – in die an jener Stelle tiefen und reißenden Fluten sank und dort verschwand. Das Ereignis war ein günstiges – sintemalen der Wagentrain den „Schwarzen“ gehörte. Ich denke mir nämlich in der eben gespielten Partie „uns“ als die weißen Figuren. Die Brücke war nicht zufällig eingestürzt; die Weißen hatten, wissend, daß der Gegner darüber kommen sollte, die Pfeiler abgesägt – ein feiner Zug also.
Ein zweiter Anblick hingegen, den man von derselben Anhöhe aus beobachten konnte, bedeutete einen Schnitzer der Weißen: Unser Regiment Khevenhüller wird in einen Sumpf dirigiert, wo es nicht herauskann und bis auf Wenige niedergeschossen wird. Die Getroffenen fallen hin in den Sumpf … Hier versinken, ersticken müssen – in Mund und Nase und Augen Schlamm – nicht einmal schreien können! …
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/048&oldid=- (Version vom 31.7.2018)