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Seite:Ausstellung Akademie der Künste Dresden 1806.djvu/8

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an einem Brunnen; zu seinen Füssen schläft sein treuer Hund. Diana naht sich ihn mit leisen aber flüchtigen Schritten, und ist im Begriff den schönen Schläfer zu küssen, während der im Gebüsch verborgene Pan, neidischen Blicks diese Gruppe belauscht. So schön und tadelfrey dieses Bild auch in Hinsicht der richtigen Verhältnisse, der Beleuchtung und Haltung ist, so fehlt es ihm dennoch am Treffenden des natürlichen Fleischcolorits, welches merklich von der lebendigen Natur abweicht, und die Täuschung stört. Es ist lobenswerth, wenn der geschickte Künstler den höheren Schwung und die gewählten Formen der Antike in seinen Werken beyzubehalten sucht, aber eben so unumgänglich nothwendig ist es auch, die Natur nicht zu vernachlässigen, und in dieser Hinsicht vorzüglich die Vorbilder zu benutzen, die uns Titian, van Dyck und andere, von der richtigen Vereinigung der Formen der Antike mit den Farben der Natur hinterlassen haben.

Ein zweytes Stück von Pochmann Nro. 361 ebenfalls in Oel, war das Portrait eines jungen Frauenzimmers, ein Kniestück in Lebensgrösse. Die sitzende Stellung und richtige Zeichnung des dargestellten Gegenstandes war gewiss vollkommen tadelfrey, nur hörte man auch hier die Einwendung, dass das verfehlte Colorit der Aehnlichkeit und dem jugendlichen Alter der Person nachtheilig sey.

Hr. De la Riviere.

ebenfalls ein Mitglied der Academie, hatte unter N. 351 ein Oelgemählde ausgestellt, welches den König Saul bey der Wahrsagerinn von Endor zum Gegenstande