die wenigen Fabriken; die vielen spielenden Kinder auf der Gasse, und z. B. die Nürnberger Kinder dagegen halte, die den so genannten Tand verfertigen, den die Bamberger großen Kinder ihren kleinen Kindern zum Spielzeuge kaufen, und die Küpferchen illuminiren, die so manches Bamberger Gebetbuch oder Zimmer schmücken: so könnte ich, wäre es nicht mein Vaterland, über das Land unwillig werden, dem die Natur eine so schöne Anlage zur Handlung sowohl, als zum Gewerbsfleisse gegeben; ich könnte wünschen, sie wäre stiefmütterlicher mit uns umgegangen, damit unser Erfindungsgeist angefeuert, und unsere Industrie reger würde. Das sind üble Folgen, wozu auch die Messe das ihrige beyträgt, Quellen der Armuth, die vom Grunde aus geheilt, nicht mit Pflastern überklebet werden muß; Übel, denen zwar abgeholfen werden muß, die aber desto bedenklicher sind, weil die Absichten des besten Regenten, wenn sie bloß in Cabinettsordern oder Rescripten liegen, ihre Wirkungen verfehlen müssen, und weder das Volk thätiger, noch das Commerz lebhafter
jedem einsichtsvollen wahrheitsliebenden Manne anzugeben.
Franz Adolph Schneidawind: Über die Handelsmessen zu Bamberg in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 541. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Handelsmessen_zu_Bamberg.pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)