machen. Ein träges Volk aus seinem Schlummer zu ermuntern, dazu gehören Generationen. Beyspiele, Unterstützung könnten das Beste thun, aber auch Kammerfabriken würden es nicht erzielen: denn diese gehen meistens wegen Anstellung der vielen sich in so vielen Puncten, und aus so manchen Absichten widersprechenden, nicht selten eigennützigen Subjecte zu Ober- und Unteraufsehern, Controlleuren etc. rückgängig, geben dem Pöbel Stoff zum Lachen, und bestärken ihn in seinem Vorurtheile, als thäte nichts bey uns gut. Sollte man aber nicht solche Leute ins Land zu ziehen suchen, die das arbeiten könnten, was wir bisher nicht konnten? Hätte man nicht von einwandernden Fremden schon manchmahl mehr Vortheile ziehen können – sollen? Die einzigen Privilegien und Vortheile, die man ihnen in diesem Falle hätte geben können oder müssen, wären in einem Jahrzehende dreyfach ersetzt gewesen. Ich lege hier diese Gedanken vor, nicht um gelesen, sondern geprüft zu werden. Vielleicht daß man nun die Messe aus einem andern Standpuncte betrachtet, aus dem ich sie schon länger beobachtete! Vielleicht auch daß mein Seheglas schief repräsentirte!
Franz Adolph Schneidawind: Über die Handelsmessen zu Bamberg in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 542. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Handelsmessen_zu_Bamberg.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)