Nicolaus Müller: Über die Benutzung der Kartoffeln zu Branntewein | |
|
sonst an einem warmen Orte steht, gießt 11/2 Eimer gelindwarmes reines Wasser, welches man aus der Kühltonne nehmen kann, und so viel als 1/2 oder 3/4 Wirzb. Mezen geschrotenes Gerstenmalz, welches man leicht selbst zurichten kann, darein. Vorher muß das Malz mit ungefähr 16 Maß starkwarmen Wasser abgebrühet werden. Zur Gährung bereitet man dann 1/2 Pfund Bierhefen mit 4 Maaß lauwarmen Wasser. Wenn dieses vorläufig geschehen ist, vermischt man alles wohl, mit der Fig. 3. angezeigten von Holz verfertigten Schaufel und sieht darauf, daß dasselbige wohl gemengt und mit einem Deckel wohl verwahrt werde. Binnen 3. 4. 5 Tagen nach Verhältniß der Wärme machet diese Mischung unter einander eine Gährung. Merkt man nun, daß die zerstossenen Kartoffeln sich zu Grunde gesetzt und die Oberfläche mit einer weiß schimmernden Rinde angewachsen sey, so ist das Ganze zum wirklichen Brennen reif.
Beym Brennen selbst ist auf folgende Puncte wohl Acht zu haben:
1) Man menge mit der oben beschriebenen Schaufel die in der Kufe in Gährung übergebrachte Masse wohl unter einander, und
Nicolaus Müller: Über die Benutzung der Kartoffeln zu Branntewein in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Benutzung_der_Kartoffeln_zu_Branntewein.pdf/16&oldid=- (Version vom 25.3.2017)